Coworking im genossenschaftlichen Wohnungsbestand als neues Nutzungskonzept – CoWorkLand und VSWG kooperieren miteinander

Das Arbeiten im Home-Office hat sich in den letzten Jahren – auch bedingt durch die Pandemiesituation – sehr schnell etabliert. Davon profitieren viele Menschen in ländlichen Regionen, die sonst regelmäßig lange Pendelstrecken zur Arbeitsstätte in Kauf nehmen mussten. Es zeigte sich dabei aber auch, dass die Arbeit von Zuhause aus nicht für alle Arbeitnehmer gleich gut geeignet ist. Vielen fehlt der soziale Austausch mit Kollegen, die klare Trennung von Beruf und Privatem, die technische Ausstattung mit schnellem Internet oder ganz einfach der Platz in den eigenen Wänden. Dem gegenüber steht der sächsisch zentrierte Wohnungsmarkt mit vielen Regionen, die besonders von Leerstand und einem relativ geringen Mietniveau geprägt sind.

Vor diesem Hintergrund haben die CoWorkland eG und der Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften e. V. (VSWG) eine gemeinsame Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, um die vorhandenen Potentiale im genossenschaftlichen Wohnungsbestand als neues Nutzungskonzept für Coworking zu etablieren.

„Die Einrichtung von Coworking-Spaces war bereits vor Corona en vogue. Obwohl alle Nutzerinnen an individuellen Projekten arbeiten, sind Austausch und gegenseitige Unterstützung innerhalb der Gemeinschaft wichtiger Bestandteil. Der Coworking-Space stellt die Infrastruktur wie Arbeitsplätze, Internet, Drucker, Scanner, Telefon und Besprechungsräume. Es geht aber auch um die Einrichtung von Örtlichkeiten als inspirierender Rückzugsort zum kreativen Arbeiten“, so Ulrich Bähr, geschäftsführender Vorstand der CoWorkLand eG.

„Wir möchten dem Arbeiten am Küchentisch untermalt vom Bobbycar-Lärm ein Ende setzen, indem die leerstehenden sofort marktaktiven Wohnungen in den Beständen unserer sächsischen Wohnungsgenossenschaften zu ungestörten Arbeitsplätzen mit flexibler Nutzungsmöglichkeit umfunktioniert und den Mitgliedern, aber gern auch Dritten, zur Verfügung gestellt werden“, bringt es VSWG-Vorstand Mirjam Philipp auf den Punkt.

Diese Form des Coworkings ist sowohl für Arbeitnehmer als auch Selbstständige eine gute Möglichkeit an einem professionellen Arbeitsplatz zu arbeiten, ohne dabei lange Pendelstrecken in Kauf nehmen zu müssen. Eine Vorhaltung entsprechender Räume in den eigenen Wohnungen ist nicht mehr notwendig, denn gut ausgestattete Arbeitsplätze können bedarfsgerecht und kostengünstig genutzt werden. Entsprechend der Wohnvorstellungen familiärer Zielgruppen können so neue Wohn- und Arbeitskonzepte für die Mitglieder, die in ihrer Wohnung keinen Platz für Homeoffice haben, angeboten werden. Dies ermöglicht ein effizientes und flexibles Arbeiten sowie die Erhaltung der familiären Lebenswelt.

Der VSWG erprobt bereits pilothaft mit der Wohnungsgenossenschaft „Glück Auf“ eG Marienberg und der Wohnungsgenossenschaft Oschatz/Mügeln eG erste Umsetzungen und Möglichkeiten im Bestand.

Ein erster Auftakt der Kooperation zwischen CoWorkLand und VSWG wird ein gemeinsamer Impulsworkshop zum Einblick in die innovativen Konzepte und Angebote rund um Coworking-Spaces im genossenschaftlichen Wohnungsbestand am 6. Juni 2023 sein.

Hintergrundinformationen:

Die CoWorkLand eG ist eine Dienstleistungsgenossenschaft für Menschen, die einen Coworking-Space im ländlichen Raum gründen und basierend auf den Coworking-Werten betreiben wollen. Das Ziel der Genossenschaft ist es, ihren Mitgliedern bei der Gründung und dem Betrieb auf allen Ebenen zu unterstützen und damit vielen Menschen ortsunabhängiges Arbeiten im ländlichen Raum zu ermöglichen. Durch die Vernetzung von Betreiberinnen und Nutzerinnen untereinander entsteht ein breiter und stetiger Erfahrungsaustausch, von dem Alle profitieren.

Die 207 im Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften e. V. (VSWG) organisierten Wohnungsgenossenschaften sind ein bedeutender Faktor im sächsischen Wohnungsmarkt. Sie bewirtschaften mit insgesamt 297.724 Wohneinheiten 20,5 Prozent des gesamten Mietwohnungsbestandes im Freistaat Sachsen und bieten damit rund einer halben Million Menschen ein zukunftssicheres Zuhause. Als Unternehmen erwirtschaften sie mit den jährlichen Umsatzerlösen in Höhe von rund 1,36 Milliarden Euro einen Anteil von ca. 1,1 Prozent am sächsischen Bruttoinlandsprodukt und sind für mehr als 2.600 Mitarbeiter sowie 75 Auszubildende und 23 Studenten ein verlässlicher Arbeitgeber und sichern gleichzeitig Aufträge sowie Arbeitsplätze in vielen weiteren, die Wohnungswirtschaft flankierenden Branchen. Der VSWG hat seinen Sitz im Verbandshaus in Dresden und ist gesetzlicher Prüfungsverband sowie Fach- und Interessenverband für die im Bundesland Sachsen ansässigen Wohnungsgenossenschaften. Zu seinen Aufgaben zählen unter anderem Information, Beratung sowie Aus- und Weiterbildung der Mitglieder. Zudem übernimmt der Verband die gemeinschaftliche Interessenvertretung der Mitglieder in der

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